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Zur Freiheit befreit. [Gal 5,1-12]



„Zur Freiheit hat Christus uns befreit. Bleibt daher standhaft und lasst euch nicht wieder unter das Joch der Sklaverei zwingen.“ [Gal 5,1]

Einer meiner Lieblingsverse der gesamten Bibel. Zur Freiheit befreit. Jesu Ziel mit uns ist das Erfahren und das Erleben seiner Freiheit. Für diese Freiheit hat er einen hohen Preis bezahlt, sie ist ihm kostbar und sie sollte auch uns kostbar sein. Die Mahnung, dass wir „standhaft“ bleiben sollen, klingt in dem Kontext zunächst etwas seltsam. Doch Freiheit ist auch dahingehend kostbar, weil sie selten ist. Umkämpft ist. Von außen wie von innen. Als Menschen leben wir in vielen inneren und äußeren Unfreiheiten. Zu keiner Zeit gab es mehr Menschen in moderner Sklaverei wie heutzutage. Die Organisation International Justice Mission geht von über 40 Mio Menschen aus. Und wo äußere Freiheit nicht gegeben ist, bleibt sie das erstrebenswerte Ziel. Doch auch innerlich sind Menschen gefangen – in Leistungsdruck, Abhängigkeiten und Süchten, in ungesunden Verstrickungen und falschen Selbst- und Gottesbildern.


Paulus schreibt diese Zeilen an fromme Menschen, die sich trotz der Freiheit, die ihnen angeboten wird, für das Einhalten von Regeln entscheiden. Ihre Hoffnung lieber auf sich selbst, als auf Gott setzen.

„Wenn ihr versucht mit Hilfe des Gesetzes vor Gott gerecht dazu stehen, habt ihr euch aus der Verbindung mit Christus gelöst, und euer Leben steht nicht mehr unter der Gnade.“ [Gal 5,4]

Ein Leben in Freiheit ist ein Leben des Vertrauens. Ein Leben unter Gnade. Es löst sich von starrer Gesetzestreue und frommer Regelkonformität.


Mir kommt beim Nachdenken über das Thema Unfreiheit immer das Bild eines Vogels in den Sinn. Vielen Haustier- oder Zoovögeln werden die Schwungfedern gestutzt, sodass sie nicht mehr fliegen können. Eine grausame Sache, wenn man bedenkt, dass Vögel doch zum Fliegen berufen sind. Ich erinnere mich, dass eine Bekannte meiner Eltern mein Leben einmal mit dem Satz kommentierte „Dir werden die Flügel schon auch noch einmal gestutzt werden.“ Es ist ein trauriges Bild, wenn man darüber nach denkt und ich strich es direkt von der Liste.


Albert Einstein soll gesagt haben, dass „Freiheit nur möglich ist, wenn wir fortwährend um sie ringen“ und ich meine, dass er recht hat.


Wir sind zur Freiheit berufen, aber sie zu leben fordert uns heraus. Das Geheimnis liegt darin, dass wir mit Jesus verbunden bleiben (V. 6). Im Glauben auf ihn blicken und Freiheit lernen.


Ich möchte fliegen. Ich möchte die Freiheit von Jesus in meinem Leben erfahren und nicht in meinem engen Korsett schwarz-weiß gefärbter Richtig-und-Falsch Paradigmen bleiben.

Rosa Parks, eine Frau, die mich zutiefst inspiriert sagte:

„I would like to be remembered as a person who wanted to be free… so other people would be also free.“

Bist du frei? Lebst du in Freiheit?

Was bedeutet es für dich und andere?

Wirst du als freie Person erinnert werden?

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