
Ich mache Fehler. Du vermutlich auch. Mich ärgern Fehler und mir fällt es nicht leicht anzuerkennen, dass sie mir passieren. Sie ärgern mich, weil ich eine Sehnsucht danach habe, Dinge richtig zu machen. Wenn ich etwas falsch mache, sündige und jemanden verletze, kann sich das als Wand zwischen mich und Gott oder auch zwischen mich und andere Menschen schieben. In meinem Scham- oder Schuldgefühl ziehe ich mich zurück. Versuche es innerlich zu lösen, dabei wartet das erlösende Wort im Außen. In der Vergebung Gottes. In der versöhnlichen Antwort des Anderen und neuem Zuspruch.
Theresia von Avila schreibt im 16. Jahrhundert ein Gebet, das mich erinnert, dass ich in diesem Gefühl meinen Mund aufmachen darf:
G E B E T
„Oh mein Herr, wie kann ich es wagen, dich um Gnaden zu bitten, nachdem ich dir so schlecht gedient? Was soll ich aber tun, du Trost aller Trostlosen, du Heil aller, die bei dir Heil suchen? Sollte es vielleicht besser sein, dir meine Nöte zu verschweigen und zu warten, bis du Hilfe sendest? Nein, gewiss nicht, denn du, mein Herr und meine Wonne, sagst selbst, wir sollen bitten und du werdest nicht unterlassen, uns zu geben. Amen“ Theresia von Avila
Egal, was du getan oder unterlassen hast. Egal, wie groß deine Schuld ist, die du mit dir rumschleppst. Gott schaut dich mit Freundlichkeit an und möchte dir die Last nehmen. Möchte die Wand, die sich in Folge zwischen euch geschoben hat, niederreißen. Möchte Dir Vergebung und Freiheit zusprechen. Gott lädt uns ein, dass wir ganz frei sagen, was uns quält, kleinhält und uns hindert in Verbindung mit Gott zu treten.
S C H U L D B E K E N N T N I S
Jesus Christus, du bist unser Herr und Bruder.
Deine Liebe ist größer als unser Herz. Du nimmst uns an. Mache uns frei, uns selbst anzunehmen, sodass wir uns anderen Menschen zuwenden können.
Du kennst uns. Hilf, dass wir uns selbst verstehen, so dass wir offen werden für andere. Du liebst uns. Schenke uns Vertrauen, so dass wir unsere dunklen Seiten wahrnehmen, ohne in Angst zu geraten.
Vergib, was uns von dir, von uns selbst und von anderen Menschen trennt
Schenke uns neue Gemeinschaft mit dir und untereinander.
Das bitten wir dich im Vertrauen auf dein Erbarmen.
Amen.
F R A G E N
Gibt es etwas, was zwischen dir und Gott steht?
Gibt es etwas, wo es dir schwer fällt dir selbst zu vergeben?
Gibt es etwas, wo es dir schwer fällt jemand anderem zu vergeben?
Gott wünscht sich für dich ein Leben in Freiheit, das aus der Verbindung mit ihm resultiert.
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