Ich fühle mich in dieser Welt manchmal verloren. Disconnected. Entfremdet von mir selbst, von anderen und auch von Gott. Manchmal bemerkt man gar nicht, wie man sich über einen Zeitraum hinweg aus Verbindungen löst. Oft merkt man dann nur, dass man nicht mehr verbunden ist. Unverbunden mit eigenen Bedürfnissen und Gefühlen, losgelöst von tiefer heilsamer Gemeinschaft und weit weg von Gott. Zumindest gefühlt.
Diese Woche geht es um das Thema Entfremdung und den Versuch der Wiederannäherung an Gott.
I M P U L S
Das Gefühl von „Sich-selbst-entfremdet“ zu sein, beschreibt Dietrich Bonhoeffer in seinem Gedicht „Wer bin ich“ auf tiefgreifende und berührende Art und Weise. Er fragt sich, ob er der Starke ist, für den Andere ihn halten, oder so sehnsüchtig und schwach, wie er sich selbst empfindet. In der letzten Strophe stellt er diese Zerrissenheit nochmals gegenüber und kommt zu einem Schluss:
„[...] Wer bin ich? Der oder jener?
Bin ich denn heute dieser und morgen ein andrer?
Bin ich beides zugleich? Vor Menschen ein Heuchler
Und vor mir selbst ein verächtlich wehleidiger Schwächling?
Oder gleicht, was in mir noch ist, dem geschlagenen Heer,
das in Unordnung weicht vor schon gewonnenem Sieg?
Wer bin ich? Einsames Fragen treibt mit mir Spott.
Wer ich auch bin, Du kennst mich, Dein bin ich, o Gott!“
Wer ich auch bin, Du kennst mich, Dein bin ich, o Gott. Ich bin dein.
G E B E T
Gott, ich habe mich in der vergangenen Zeit orientierungslos gefühlt. Wusste manchmal nicht mehr, wer ich bin, was ich will oder wozu ich hier bin. Die Verbindung zu mir selbst, anderen Menschen und Dir zu halten, hat mich herausgefordert. Doch du kennst mich, du siehst mich. Selbst wenn ich mich fremd fühle, nennst du mich bei meinem Namen und sprichst mir zu „Du bist mein“. Ich bitte dich, dass ich mich an dir festhalte und gleichzeitig weiß, dass Du mich nie losgelassen hast.
Amen.
L I E D I N S P I R A T I O N
In Momenten der Entfremdung ist mir das Lied „Ich halt mich fest von Kris Madarasz im letzten Jahr wichtig geworden:
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