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Weites Herz.

Autorenbild: fraeulein_franzifraeulein_franzi

Wie wird man angesichts der Herausforderungen, die uns täglich begegnen, und den Verletzungen, die wir nach und nach erfahren, nicht bitter? Wie bewahrt man sich ein weites Herz?


Das weite Herz ist für mich das zentrale Attribut eines Menschen, der sich eine Offenheit und Herzlichkeit angeeignet hat. Ein Mensch mit einem weiten Herzen bewahrt Wärme und Vertrauen, Großzügigkeit und Leichtigkeit auf seinem Weg. Sein Herz wird im Laufe seines Lebens nicht härter, sondern bleibt weich – echt, verletzlich und lebendig. Ich möchte in meinem Leben nicht bitter oder hart werden, auch wenn es Faktoren gibt, die mich in diese Richtung ziehen. Enttäuschungen und Verletzungen, Schicksalsschläge und Verluste, Ungerechtigkeit und Ausgrenzung. Solche Erfahrungen rauben mir die Freude, verengen meine Weitsicht und zersetzen mein Vertrauen. Sie säen Samen der Bitterkeit in mein Herz. Manche fallen nicht tief und keimen nicht auf. Andere nisten sich wohlig ein und sprießen fast unbemerkt im Schatten meiner Verletzung. Irgendwann ranken sie als bitteres, unversöhnliches Gewächs um mein Herz.


Es gibt aber auch eine andere Richtung. Eine Richtung, die in die Freiheit führt. Gottes Wege und Gedanken zu meinem und deinem Leben, sind voller Freude und voller Güte. Es sind Pläne der Freiheit und Ideen der Fülle.


Der Schreiber von Psalm 119 jagt dieser Fülle nach und gräbt nach dem Geheimnis des erfüllten Lebens. Er findet seine Antwort darin, dass er die Vorstellungen Gottes zu seinem Leben als Quelle für sein Leben entdeckt. Die Worte Gottes sind voller Gerechtigkeit, voller Frieden, voller Wahrheit, voller Weisheit und voller Liebe. Deshalb entscheidet er sich für den Weg, den Gottes Stimme weist, denn auf ihm ist das weite Herz zu finden.


„Ohne zu Zögern möchte ich den Weg gehen, den deine Gebote weisen, denn du macht mir das Herz weit.“ (Psalm 119,32)


Du machst mir das Herz weit. Es ist ein Satz, der mein Herz berührt. Gott möchte mir das weite Herz geben - bei ihm gibt es Worte der Hilfe und der Unterstützung, wie ich auf diesem Weg nicht der Bitterkeit erliege, sondern Freude erlebe. Bei ihm gibt es Raum für die Verletzungen. Bei ihm gibt es Trost in der Trauer und Licht in der Dunkelheit. Bei ihm gibt es Versöhnung und Neuanfänge. Bei ihm gibt es Kraft für jeden neuen Tag.


Gott führt aus meiner inneren Enge und verhilft meiner eingeschränkten Sicht zu neuen Perspektiven.

Du machst mir das Herz weit.


„Gott, lass mich ein Mensch werden, der sich danach ausstreckt und deine Hilfe in Anspruch nimmt. Lass mich ein Mensch sein, der ein weites Herz hat und mit einer Weite andere Menschen sieht und liebt. Lass mich nicht bitter werden, sondern aus deiner Versöhnung und Freiheit heraus leben. Amen.“

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