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Kapitel 16: Alltagskram.

Aktualisiert: 26. März 2021


Während Paulus gerade noch die Auferstehung in ihrer theologischen Bedeutung ergründet hat, beginnt das letzte Kapitel dieses Briefes abrupt sehr praktisch. Es geht um Geld. Geld für die ärmere Gemeinde in Jerusalem, die Unterstützung unter anderem auch aus Korinth erhält. Paulus schreibt, wie sie die Sammlung organisieren können. Dann erzählt er von seinen Reiseplänen und kündigt einen Besuch in Korinth an, vielleicht sogar einen längeren. Seine letzte Mitteilung ist die Bitte, dass die Korinther mit anderen geistlichen Leitern wertschätzend und respektvoll umgehen. Paulus Sorge, dass sie seine Kollegen ebenfalls so respektlos behandeln könnten wie ihn selbst, ist vor seiner eigenen Erfahrung nicht unbegründet.


Daher fasst er das Ziel seines Schreibens, das sich von Anfang bis Ende durchzieht, nochmals prägnant zusammen:

„Seid aufmerksam. Haltet unbeirrt am Glauben fest. Seid mutig und seid stark. Lasst euch in allem, was ihr tut, von der Liebe bestimmen.“ (V.13-14)

Genauso wie Theologie und Alltagskram bei Paulus aufeinandertreffen und zusammengehören, genauso gehören für das Leben mit Jesus Kopf und Herz zusammen. Paulus schreibt hier kein theologisches Sachbuch, sondern einen Brief, der dann eben auch Alltagsdinge erwähnt. Das Heilige und das Normale berühren sich, ja gehören zusammen. Gott kann nicht nur Tote auferwecken, sondern er begegnet uns in inmitten unseres Alltagskrams.


Er ist bei dir inmitten deines Alltags. Auf deinem Weg zur Arbeit, aber auch auf dem Schulweg deiner Kinder. Ob du Exceltabellen ausfüllst, Windeln wäscht, ein Personalgespräch führen musst oder Wurst verpackst, Gott ist da. Ihn interessiert dein Alltag, deine Aufgaben und deine Gefühle dazu. Deine Zufriedenheit über deine geschafften To-Do’s, die Unzufriedenheit mit deinem Job. Ihn interessieren deine Reisepläne, deine Sorgen und deine Hoffnungen. Gott ist heilig, aber inmitten unseres Alltags nicht weniger real, nicht weniger präsent und nicht weniger am Wirken, als im sonntäglichen Gottesdienst.

Egal, was du heute tust, lass dir von Gottes Perspektive den Blick weiten:


„Sei aufmerksam“ – achte auf das, was um dich herum vor sich geht - was in dieser Welt und bei anderen Menschen passiert. Achte aber auch auf dich, höre hin, halte inne, atme durch.


„Halte unbeirrt am Glauben fest“ – Zweifel am Glauben und im Leben als Christ sind normal, markieren sogar wichtige Schnittstellen. Die Tatsache der Auferstehung ist allerdings ein Fundament, das den Zweifel trumpft, die Angst nimmt und Hoffnung wachsen lässt. Gott ist real, daher das unbeirrte Festhalten das einzig Vernünftige.


„Seid mutig und stark“ – die neue Woche bringt neue Herausforderungen, neue Höhen und Tiefen mit sich. Ich wünsche dir Mut die Dinge, die vor dir liegen anzugehen. Gott schenkt Kraft für jeden neuen Tag. Er ist mit dir und für dich.


Und dann bleibt noch die Liebe. Ganz gleich, was du heute zu tun hast, lass Liebe dein Handeln bestimmen.


Aus Liebe zu Gott, aus Liebe zu den Menschen.


So endet der 1.Korintherbrief. Schnappschüsse einer Kirche. Aufgeschrieben im Brief von Paulus an die Christen in Korinth. Ein Haufen an Menschen, die sich ärgern, die hoffen, die lernen, falsch liegen und Schritte des Vertrauens gehen. Menschen wie wir.


Eigene Abschlussworte

Mein Wunsch und Gebet ist, dass DU diesem Gott vertraust. Diesem Gott, der inmitten deines Alltags am Werk ist, dich kennt, dich sieht und liebt. Er hat gute Gedanken über dir und kann dir den Frieden und die Hoffnung geben, die du brauchst. Er sei mit dir in all dem Guten heute. Er sei mit dir in all dem Schweren. Er seit mit dir in deinen Fragen und Sorgen. Gott ist für dich.



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