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Autorenbildfraeulein_franzi

Kapitel 13: Liebe. Liebe. Liebe.

Aktualisiert: 26. März 2021


Auf meinem Teebeuteletikett steht heute Morgen „Liebe kennt keine Furcht oder Vergeltung.“ Wie weise diese Teesprüche in der Wirklichkeit sind, lässt sich sicher auch diskutieren, aber heute klingt es doch sehr nach 1 Korinther 13. Die Verse zur Liebe gehören mitunter zu den bekanntesten biblischen Texten und zu den wohl meistgelesenen Texten an Hochzeiten. Es geht schließlich um die Liebe. So romantisch die Worte allerdings anmuten, so wenig rosarot waren sie im ursprünglichen Kontext gemeint.


Dieser Text richtet sich an einer Kirche, die sich stritt und zu Parteibildung neigte. Paulus ermutigt und ermahnt die Mitglieder sich auf das auszurichten was wirklich zählt, die eigenen Motive zu hinterfragen und sich nicht zu vergleichen. Es geht darum, dass niemand aufgrund des Status benachteiligt oder privilegiert wird. Es geht um den Königsweg für Gemeinschaft, den Stoff für alle Beziehungsgefüge, in die wir gestellt sind. Da sind Menschen dabei, mit denen wir richtig gut können, auf einer Wellenlänge schwimmen und wo wir uns freuen, dass sie mit uns in der Kirche sind. Da sind Menschen dabei, die ich in ihrem Lebensvollzug, ihren Entscheidungen und Art nicht nachvollziehen kann und mir fremd sind. Da sind Menschen dabei, die ich unangenehm und anstrengend finde, vielleicht sogar nicht leiden kann. Da sind Menschen, die ich feiere, Menschen, auf die ich neidisch bin, Menschen, die ich bemitleide und Menschen, die mir egal sind. Schnappschüsse einer Kirche eben.


Da hinein schreibt Paulus diese Worte. Worte zur Liebe, die Gottes Vision und Herz entsprechen.


„Liebe ist geduldig. Liebe ist freundlich. Sie kennt keinen Neid, sie spielt sich nicht auf, sie ist nicht eingebildet. Sie verhält sich nicht taktlos, sie sucht nicht den eigenen Vorteil, sie verliert nicht die Beherrschung, sie trägt keinem etwas nach. Sie freut sich nicht, wenn Unrecht geschieht, aber wo die Wahrheit siegt, freut sie sich mit. Alles erträgt sie, in jeder Lage glaubt sie, immer hofft sie, allem hält sie stand. Die Liebe vergeht niemals.“ (V.4-7)

Diese Liebe ist ein Maßstab, an dem ich scheitere. Ein Maßstab, der mir aber auch aufzeigt, wie ich von Gott geliebt werde, denn Gott ist diese reine, pure, echte bedingungslose Liebe selbst. Es ist ein Maßstab, der uns demütig macht, weil wir unser Leben lang brauchen werden, diese Liebe anzunehmen und diese Liebe weiterzugeben. Diese Liebe steckt nicht in uns, sondern wir uns gegeben. Sie wird uns verliehen, um so lieben zu können. Immer wieder neu ist es eine Aufforderung. Eine Herausforderung von sich wegzublicken und für den anderen zu sein. Seinen Stolz zu überwinden und sich in Selbstlosigkeit, Großzügigkeit und Vergebungsbereitschaft zu üben.


Die Worte sind so tief und schön, weil sie unserer Sehnsucht so sehr entsprechen. Diese Worte sind aber auch so hart, weil wir so häufig versagen die Menschen um uns herum so zu lieben. Aber das bleibt der Anspruch, nicht als unerreichbares Ziel für den Gebeutelten, aber als Offenbarung des Herzens Gottes. Drunter ist nicht. Das Ziel ist also klar.


Ich bezweifle, dass die Korinther dieses Kapitel als sehr romantisch empfunden haben, es ist vielmehr ein entlarvender Spiegel ihres Mangels. Gott möchte uns diese Liebe schenken und uns mit ihr befähigen andere zu lieben.


ZITAT

„Christus wird uns nicht fragen, wie viel wir geleistet haben, sondern mit wie viel Liebe wir unsere Taten vollbracht haben.“ Mutter Teresa


FRAGEN

Wen fällt es dir schwer zu lieben?

Welcher Aspekt der Liebe fällt die am schwersten? Warum? Wie könnte Veränderung passieren?

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