Albert Einstein soll einmal gesagt haben, dass „Freiheit nur möglich ist, wenn wir fortwährend um sie ringen.“ In dieser Welt ringen wir für Freiheit von Menschen, die noch unfrei sind, aber auch im Inneren unseres Selbst, wo wir allzu schnell abhängig werden. Von anderen Meinungen, von gesellschaftlichen Vorgaben, von Geld, von Macht, von Sex. Äußere Freiheit muss häufig erkämpft werden, aber auch die innere Freiheit steht beständig in einem Ringen. Muss ergriffen, gelernt, geübt und kultiviert werden.
Bist du frei?
Wer ist eine „freie Person“ in deinem Umfeld? Welche Eigenschafften kennzeichnen diese Person?
Paulus stellt in seinen ersten Jahren fest, dass seine Freiheit äußerlich, wie innerlich unter Beschuss steht. Freiheit zu leben scheint ein Ringen zu sein und kann sogar verräterisch anmuten, misstrauisch machen oder verunsichern.
„Wir mussten uns mit […] Eindringlingen auseinandersetzen, die sich bei uns eingeschlichen hatten und ausspionieren wollten, wie wir mit der Freiheit umgehen, die Jesus Christus uns gebracht hat.“ [V. 4]
Die Freiheit von Christus und wie Paulus mit ihr umgebt, hat in diesen Zeilen drei Aspekte.
1. Frei von Gesetzlichkeit
„Die Wahrheit, die uns mit dem Evangelium gegeben ist, sollte euch unter allen Umständen erhalten bleiben.“ [V.5]
Es gab Menschen in der Kirche, die hätten lieber alles als klare Regeln und Gesetze formuliert. Hätten gern die detaillierten Anweisungskataloge der jüdischen Tradition übernommen. So kann man wenigstens sicher sein, dass man alles richtig macht, solange man sich daran hält. Doch die Wahrheit des Evangeliums lautet, dass es um etwas anderes geht als Vorschriften einzuhalten. Es geht um das Vertrauen in Jesus. Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst. Du bist befreit zu lieben. Paulus erinnert daran, dass diese Wahrheit um keinen Preis gegen Gesetzlichkeit eintauschbar ist.
2. Frei von Menschenfurcht
„Es spielt für mich keine Rolle, wie angesehen sie waren.“ [V.6]
Wichtig ist, was Gott über dich denkt. Paulus erinnert uns daran, dass die Freiheit Gottes bedeutet, dass wir uns nicht mehr abhängig machen müssen, was Menschen finden und denken. Paulus konnte sich davon lösen, was Hinz und Kunz von ihm dachten, weil er klar vor Augen hatte, wie Gott ihn sieht.
3. Frei von Doppelmoral.
„Als ich sah, dass sie den richtigen Weg verlassen hatten, […] sagte ich [was].“ [V.14]
Paulus ermahnt den Kollegen Petrus für seine Doppelmoral. Das Eine predigen, aber das andere tun. Nicht cool und überhaupt nicht frei. Freiheit für sich selbst beanspruchen, aber anderen die Freiheit vorenthalten. Freiheit von Gott bedeutet solche Heucheleien aufzudecken. Doppelmoral zu entlarven und in Integrität zu wachsen.
Welcher der drei Aspekte fällt dir am schwersten?
Wie kann es aussehen darin zu wachsen?
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