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36 Learnings aus 36 Lebensjahren.

Autorenbild: fraeulein_franzifraeulein_franzi

36 Gedanken, die ich im letzten Jahr hatte. Sie wurden nicht alle im letzten Jahr zum ersten Mal gedacht, aber es ist eine Liste von Learnings, die in diesem Jahr präsent waren. Sie sind weder vollständig, noch umfassend zu Ende gedacht, aber ich wünsche mir, dass sie euch inspirieren und zur eigenen Reflexion dienen.


1 | Deine Seele ist nicht zu soft für diese Welt, denn härter werden kein Ziel.

Seit ich denken kann, habe ich mich zu sensibel empfunden – empfindsamer und ängstlicher als andere. Ich nehme Last und Leid in dieser Welt intensiv war und habe oft gedacht, dass ich tougher werden müsste. Doch in einer grausamen Welt ist ein weiches Herz eine Stärke, keine Schwäche.

 

2 | Im Herzen ist immer Platz für mehr Liebe, es ist dehnbar.

Ohne Liebe ist das Leben nichts, wir müssen lieben und geliebt werden. Sie ist und bleibt das Größte und gleichzeitig das Verletzlichste. Sich für die Liebe zu öffnen – egal in welcher Dimension bleibt ein Wagnis.

 

3 | Glück lässt sich nicht kaufen, aber genug Geld ist wichtig.

Geldsorgen können quälen und die Erfahrung, dass man seine Rechnungen nicht zahlen kann, kostet Kraft und kann in existentielle Sorgen führen. Geld ermöglicht Erlebnisse, Ruhe und Sicherheit und gleichzeitig garantiert es sie nicht.

 

4 | Augen voll Dankbarkeit sehen auf Erfolg und Niederlagen klarer.

Bei Erfolg und Niederlagen geht es auch um die Perspektive, nicht jeder „Erfolg“ fühlt sich für mich auch so an und nicht jede Niederlage ist desaströs.

 

5 | Wenn Du nicht dein Leben gestaltest, verwaltet es dich.

Im erwachsenen Dasein ist man permanent mit Verwaltung und Organisation beschäftigt, der Alltag könnte aus lauter Erledigungen bestehen. Ich will priorisieren, was mir wichtig ist, nicht das, was sich dringlich aufdrängt.

 

6 | Du verpasst nichts und wenn doch, war es nicht für dich.

Ich habe oft das Gefühl, dass ich weiter sein müsste, könnte oder mehr geschafft haben sollte. Man wird ständig mit der Botschaft erschlagen: „Heute läuft das Angebot ab“ und „wenn du nicht jetzt zuschlägst, wirst Du es bereuen“. Ich glaube, dass ich die wichtigen Dinge in meinem Leben nicht verpassen kann und auf „das Richtige warten“ sich auszahlen wird.

 

7 | Hab immer einen Schal dabei, denn du verträgst keine Klimaanlagen.

Klingt banal ist aber eins der wichtigsten Learnings diesen Jahres. Gefühlt war jede einzelne Begegnung mit einer Klimaanlage ein Kampf, den ich verloren habe. Gesundheit ist nicht alles, aber wenn jede Reise mit verstopfter Nase und Halskratzen beginnt, beeinträchtigt es doch immens. 

 

8 | Vertrau deinem Bauchgefühl, es ist ein Geschenk Gottes an dich.

Ich habe lange zu wenig auf meine Intuition gegeben und erst in den letzten Jahren festgestellt, was für ein Schatz sie in meinem Leben und Leiten ist.

 

9 | Halte die gute Unterstellung stets für eine plausible Möglichkeit.

Ich möchte im Grunde Gutes unterstellen, denn wenn jemand böse Absichten hat, zeigt sich das früher oder später. Ein Grundmisstrauen in „die Politik“, „die Männer“ oder „die anderen“ ist irregeführte Energie.

 

10 | Du kannst von jeder Person etwas lernen.

JEDER Mensch ist von Gott geschaffen, mit einer Geschichte und Gaben beschenkt worden. Denk nie, dass Du weißt, wie Menschen ticken, wenn Du sie nicht alle kennst.

 

11 | Nichts, was du materiell besitzt, ist unentbehrlich.

Ich mag meine Bücher, meine Kaffeemaschine, meine technischen Geräte & jede Menge sentimentaler Geschenke von Familie und Freunden in meiner Wohnung. Doch unterm Strich, geht es bei ihnen um die Emotion, Erinnerung und Wissen, nicht um die Sache an sich.

 

12 | Arbeit ist mein Leben, aber mein Leben ist mehr als Arbeit.

Ich mag meine Arbeit. Sie ist Berufung, Freude, Herausforderung. Ich arbeite viel und gerne und ich habe dafür in meinem Leben gerade auch die Phase und Energie. Aber am Ende des Lebens werde ich nicht sagen: ach hätte ich doch noch mehr gearbeitet. Feierabend, Pausen, Urlaub, und zweckfreie Zeiten sind heilig.

 

13 | Lachen ist wichtig.

Lache viel, lache laut und werde alt mit Lachfalten. Man kann nicht beeinflussen, dass man älter wird, aber man kann sich entscheiden wie.

 

14 | Nimm dich selbst ernst - was du fühlst, denkst, glaubst – es zählt.

Wenn man sich ernst nimmt, übernimmt man Verantwortung. Du bist nicht verantwortlich für die ganze Welt und die Welt auch nicht für dich, aber du für dich und das ist schon ein enormer Beitrag für andere.

 

15 | Wenn dir etwas nachgeht, dann stell Dich.

Eine seltsame Begegnung, ein Satz der mich traf, ein Zuspruch, der mich berührt. Das Gefühl anschauen - vielleicht steckt mehr dahinter, manchmal aber auch nicht nicht – und dann loslassen, abwarten oder ansprechen.

 

16 | Du wirst nicht allem gerecht, du bist aber auch kein Richter.

(Plottwist: es sei denn Du bist Richter:in) Du wirst nicht allem gerecht, weil dein Anspruch ist höher als deine Kapazität.

 

17 | Nicht jeder findet gut, was Du machst, aber Du machst es auch nicht für jeden.

Mir ist nicht egal, was Menschen von mir denken. Zumindest nicht die Menschen, die mir nahestehen. Aber was Hinz und Kunz denkt, ist mir wirklich völlig schnuppe.

 

18. | Wenn Du freundlich bist, ist der absolute Großteil der Menschen freundlich zurück.

In der Regel lächeln Menschen zurück, wenn man sie anlächelt, es sei denn sie sind zu irritiert, dass sie angelächelt werden.  

 

19 | „Grad ists viel“ ist gesellschaftlicher Dauerzustand. Entweder du änderst dein Leben oder deinen Umgang damit, aber hör mit der Antwort auf. Ich will nicht als „busy“ wahrgenommen werden. Mein Leben wird von mir gestaltet und befüllt und ich nehme mir Zeit für die Dinge, die wichtig sind. Und manchmal ist es zu viel und ich gerade richtig unter Stress, aber das ist kein guter Dauermodus.

 

20 | Wenn Du kein Bock auf Gemeinschaft hast, geh trotzdem hin. Du bereust es selten. Soziale Gefüge können anstrengend sein und es ist auch nicht unwichtig, dass man auf sein Bedürfnis achtet. Ich mache die Erfahrung, dass wenn ich mich überwinde, oft die besten Erfahrungen mache und von Gott und Mensch überrascht werde.

 

21 | Das gute Gegenstück von „zu viel“ ist nicht „zu wenig“. Viel machen ist nicht das Problem und nichts machen ist nicht zwangsläufig das Paradies. Ich möchte mein „Ja“ zu etwas so bewusst sagen, wie mein „Nein“.

 

22 | Glaube ist kein System, keine politische Agenda, sondern das Vertrauen in eine Person. Ich erlebe es, dass aus den Reden von Jesus ein System mit Wahrheiten und Grenzen aufgebaut wird, was in der Endkonsequenz aber zu dem Gegenteil führt, von dem Jesus sprach.

 

23 | Ein Leben ohne Schmerz ist nicht möglich.

Wo wir lieben, leiden wir. Wo wir leiten, leiden wir. Solange wir leben, werden wir auch immer wieder Schmerzen spüren und es weder möglich noch ratsam jeden Schmerz, jede Träne unterdrücken zu wollen.

 

24 | Schmerz zeigt mir, wo es Veränderung braucht.

Ich bin dieses Jahr Themen angegangen, in denen der Leidensdruck größer wurde, als die Energie sie zu verdrängen. Nicht jeder Schmerz ist daher schlecht.  

 

25 | Perfektionismus ist ein falscher Freund, aber seine Richtung führt zu Qualität.

Ich bin mit meiner inneren Kritikerin auf Kriegsfuß, aber ich habe sie im letzten Jahr auch schätzen gelernt, weil ihr ist ein gutes Ergebnis einfach wichtig.

 

26 | Sich frei zu fühlen, ist so schön, wie Du es dir erträumt hast.

Ich hab manchmal nicht mehr dran geglaubt, aber in den letzten Jahren wird sie zunehmend greifbarer. Die Freiheit, nach der ich mich mein Leben lang gesehnt habe, ist eine erfahrbare Realität.

 

27 | Fehler machen fühlt sich furchtbar an, aber meistens ist die Auswirkung nicht so dramatisch, wie Du fürchtest.

Ich habe festgestellt, dass meine Fehler nicht so dem großen Schaden führen, wie mein Inneres mir oft weiß machen wollte.

 

28 | Deine Vergangenheit bestimmt nicht deine Zukunft.

Ich glaube an Veränderung. Ich glaube, dass ich nicht mit den inneren Mustern alt werden muss und möchte nicht müde werden für die Zukunft gute Entscheidungen zu treffen.


29 | Umgib dich mit Menschen, die dir guttun. Die anderen sind eh auch da.

Es gibt Menschen, die nehmen mich so an, wie ich bin und Zeit mit ihnen ist die Oase im Alltag.

 

30 | Teil, was Du hast. Es macht Freude.

Großzügigkeit hat mich schon immer berührt und ich hab schon selbst so viel Großzügigkeit anderer erlebt. Die Reaktion von beschenkten Menschen ist meist viel wertvoller als die „Ausgabe“ -Ressourcen wie Zeit, Geld und Gaben - je war.

 

31 | Sag Menschen, dass sie dir wichtig sind. Selbst wenn sie es wissen, sollten sie es von Dir hören. Es kostet immer wieder Überwindung, man fühlt sich manchmal auch bisschen albern „sie wissen es doch“ und dann sieht man die Liebe und Freude im Gesicht der anderen, wenn man es tut.

 

32 | Angst führt in die Enge, Hoffnung in die Weite. Ich finde viele Entwicklungen in unserer Gesellschaft beängstigend. Ich bin aber überzeugt, dass weder Panik, noch Misstrauen, noch Radikalismus hilfreiche Wege sind. In der Welt haben wir Angst, aber es ist nicht die Angst, die die Welt gerettet hat, sondern Jesus.

 

33 | Immer wieder neu anzufangen ist nicht das Problem. In manchen Themen bin ich schon 754-mal hingefallen und es fällt mir schwer das 755. Mal aufzustehen. Aber liegenbleiben bringt mich dem Ziel auch nicht weiter und es gibt keine Mindestanzahl an Versuchen, also wieder aufs Neue.

 

34 | Du musst dir Liebe nicht verdienen und wer sie dir nur unter Bedingung schenkt, verdient die deinige nicht. Ich möchte niemandem beweisen müssen, dass ich interessant genug, schön genug, irgendwas genug bin, um geliebt zu werden und wo ich dieses Gefühl habe, will ich aufmerksam hinschauen, was dahintersteckt.

 

35 | Du kannst nicht alles sein und werden, was Du willst, aber sei, was Du tust und bist, von ganzem Herzen. Meine Freundin Kim sagte zu mir, dass sie mich im letzten Jahr als „in mir ruhend und bei mir angekommen“ wahrgenommen hat, wie noch nie zuvor. Ich fand das nicht nur eine sehr schöne Rückmeldung, sondern fand es selbst eine schöne Feststellung in diesem Jahr, dass ich leidenschaftlich gern ich selbst bin und das, was ich habe als Geschenk Gottes erlebe.

 

36 | Du hast noch nicht alles verstanden, aber 36 ist halt auch noch jung.

Daher auf ein neues Jahr – voller Momente des Staunens, Wachsens, der Liebe und der Hoffnung.


Was ist das Learning, das Dich anspricht?



Bild: Unsplash (Künstler: Pawel Czerwinksi)

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