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  • Autorenbildfraeulein_franzi

Kleinglaube ganz groß [Lukas 17+18]

Aktualisiert: 26. März 2021


Seit der Autofahrt letzte Woche hatte ich den Song von Zoe Wees „Control“ im Kopf. Und der Satz „I don’t wanna loose control“ ließ sich in meinem Kopf nieder und begleitete mich die vergangenen Tage als Ohrwurm durch meinen Alltag. Ich stelle in meinem Leben in manchen Bereichen fest, dass ich Vertrauen und Glaube stellenweise mit Kontrolle ersetze. Ich bin innerlich von der Überzeugung angetrieben, dass solange ich mein Leben im Griff habe, mir keine großen Fehler passieren und ich mich an die Spielregel halte, mein Leben gelingen kann. Nicht die Kontrolle verlieren, keine Fehler machen. Innere große Glaubenssätze, die doch so wenig Glauben beinhalten. Die Skepsis und meine Ratio sind mir manchmal die vertrauteren Begleiter und der Entschluss zu vertrauen, zu glauben, zu beten - muss immer wieder bewusst geschehen, muss mir von Gott geschenkt werden. Ich bin nicht stolz darauf mir einzugestehen, dass das Gebet und was Gott damit tun kann, häufig nicht mein erster Griff in der Werkzeugkiste meines Lebens ist.


Hast du einen großen Glauben?


Jesus erzählt in Kapitel 18 dieses seltsame Gleichnis von einer Witwe und einem Richter, um zum Gebet zu ermutigen. Zumindest ist das der Zielgedanke. Es gibt also diesen rücksichtslosen Richter, der weder Gott noch Mensch respektiert. Und es gibt die arme Frau, die keine Ruhe lässt, unaufhörlich bei diesem bösen Menschen für ihre Sache einzutreten. Der Richter hört ihr schlussendlich nur aus dem Grund zu, dass sie ihn nervt. Nicht weil ihr Leid ihn bewegen würde, schlichtweg, weil sie nervt und das ein Ende haben wird, wenn er ihr geholfen hat. Und dann sagt Jesus – wenn es sich schon lohnt bei jemandem dranzubleiben, der so ein schlechter Mensch ist, wieviel mehr dann bei einem Gott, der das Maximum an Liebe und Güte für uns Menschen mitbringt. Jesus ermutigt hier über den Kontrast – es ist absolut lohnenswert alles von Gott zu erhoffen, zu erbeten, dranzubleiben – nicht, weil er es irgendwann genervt tun wird, sondern weil er großzügig, gerecht und liebevoll ist. Jesus sagt „Er wird dafür sorgen, dass sie schnell zu ihrem Recht kommen“ (Lk 18,8) und stellt dann aber diese Frage, die mich innehalten lässt:


„Aber wird der Menschensohn [Jesus], wenn er kommt, auf der Erde solch einen Glauben finden.“ (Lk 18, 8)

Findet Jesus diesen Glauben bei mir? Bei dir?


Einen Glauben, der dranbleibt, weil er an einen großen Gott glaubt.


Ich kann die Jünger nachvollziehen, die bei sich irgendwie feststellen, dass es um ihren Glauben mau bestellt ist und die Jesus bitten: „Gib uns doch mehr Glauben?“ (Lk 17,5)


Jesus antwortet: „Selbst, wenn euer Glaube nur so groß wäre wie ein Senfkorn, könntet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: „Heb dich samt deinen Wurzeln aus der Erde und verpflanze dich ins Meer, und er würde euch gehorchen.“ (Lk 17,6)

Mein Glaube ist definitiv kein Senfkorn. Kleiner, verzagter. Aber ich möchte meinen kleinen Glauben loslassen, weil wir einen so großen Gott haben. Es braucht dafür gar keinen großen Glauben, Senfkorn würde ausreichen. Ich möchte aus meinem „I don’t wanna loose control“ immer wieder mutige Schritte in Richtung Glauben und Vertrauen gehen. Nicht weil ich so ne große Glaubensheldin werden will, sondern weil ich glaube, dass unser Gott wirklich alles kann.


FRAGEN

Wo fällt dir Glauben und Vertrauen gerade schwer?

Welche Schritte kannst du in Richtung Glauben und Vertrauen gehen?

Für welche Sache möchtest du nächste Woche im Gebet dranbleiben?

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