Vielleicht konnten wir nicht und vielleicht wollten wir auch nicht. In V. 23 steht: „denn alle haben gesündigt, und in ihrem Leben kommt Gottes Herrlichkeit nicht mehr zum Ausdruck.“ Die Herrlichkeit Gottes kommt nicht zum Ausdruck. Mir fiel dazu das Wort „glanzlos“ ein, wie ein stumpfer, trauriger Blick. Wenn wir die Herrlichkeit Gottes zum Ausdruck bringen würden, dann würden wir strahlen, aber wir tun es nicht. Im Alten Testament wird erzählt, wie Mose einmal nach einer Gottesbegegnung so von Herrlichkeit erfüllt war, dass sein Gesicht strahlte. Er strahlte so grell, dass die Menschen ihn kaum anschauen konnten. Diese Herrlichkeit Gottes ist der unwiderstehliche Glanz, der von der Schönheit und der Güte Gottes ausgeht. Der die Weisheit, Wahrheit und Reinheit des einen Gottes inmitten dieser Welt zum Strahlen bringen möchte.
Es ist kein Glanz, den ich mitbringen oder hervorbringen könnte. Genauso wenig, wie ich die Sonne mit- oder hervorbringen kann. Ohne Gott bin und bleibe ich glanzlos. Mir und dir ist es unmöglich, dass wir mit all unserer Anstrengung die Leuchtkraft hervorbringen, die Gottes Herrlichkeit tatsächlich widerspiegelt. Und Gott will meine Anstrengung auch gar nicht, weil er weiß, dass diese Bürde kaum tragbar ist und er liebt uns doch so sehr. Sein Glanz kann daher nur ein Geschenk an uns sein. Und sein Geschenk liegt darin, dass jemand all das, was mich von Gottes Herrlichkeit trennt, wegnimmt, heilt, verbindet und transformiert. Jesus tritt glanzlos in diesen glanzlosen Zustand und schafft Neues. Er überwindet die Mächte des Bösen, verkündet dem Schrecken des Todes sein Ende und steht zu neuem Glanz auf.
Und er verleiht denen, die ihm vertrauen, neuen Glanz. Den Glanz seiner Gnade.
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