"Und wenn Gott in seiner Gnade Gaben gibt oder jemand beruft, macht er das nicht rückgängig." (V.29)
Gott macht nicht rückgängig. Während wir als Menschen unsere Großzügigkeit nicht selten bereuen, weil wir ausgenutzt wurden, ist Gott anders. Während wir als Menschen Angst haben, zu viel zu lieben und diese Liebe nicht erwidert zu bekommen, liebt Gott anders. Während wir bei so manchem Vertrauen in andere oder so mancher Zusage wieder raus wollen, ist Gott derjenige der bleibt. Gott bereut seine Liebe zu uns nicht und rudert auch nicht zurück. Er hat keine Angst etwas zu verlieren oder zu kurz zu kommen.
Er ist einfach treu.
Er ist einfach treu und er bleibt treu. Gott wird nicht müde seine Treue Tag für Tag zu zeigen. Mich daran zu erinnern, woher ich komme und wohin ich gehe. Er wird es nicht leid mir zu sagen, dass ich geliebt und berufen bin und er nichts davon bereut oder rückgängig machen will. Oder kann. Denn Gott kann auch sich selbst nicht untreu sein. Seine Versprechen sind an seinen Charakter geknüpft und seine Treue und Integrität gehen Hand in Hand. Gott ist treu und bleibt treu. Sich selbst und uns. Und ich kann ihn von seiner Entscheidung weder abbringen noch ihn mit meinem Verhalten zu Treue motivieren. Denn die Treue Gottes kommt aus ihm selbst, rührt aus den Tiefen seines Daseins und wird sich nicht wie ein Fähnlein im Wind nach meiner Laune richten.
Aber wir können die Treue Gottes sichtbar machen. Sichtbar werden lassen durch unser Leben. Paulus schreibt „Ich setze alles dran, dass die Herrlichkeit des Evangeliums sichtbar wird.“ (V.13) Ich kann die Treue Gottes nicht erzeugen oder beeinflussen, aber ich kann sie erleben, verkünden und selbst immer wieder neu davon begeistert werden:
"Gott, deine Treue lässt mich staunen. Du bist anders als ich. Du schöpfst aus anderen Ressourcen. Dein Reichtum ist unerschöpflich. Deine Weisheit ist tief und dein Wissen kann ich nicht messen. Deine Entscheidungen übersteigen meine Kapazität und deine Wege lassen sich von mir nicht völlig erschließen. Ich kann deine Gedanken nicht vollständig ergründen und kann auch nicht dein Berater sein, ich kann dir nichts geben was du brauchst und du stehst nie in meiner Schuld. Aber du bist und bleibst treu. Einfach treu. Du bist der, von dem alles kommt und durch den alles Bestand hat und in dem alles zu seinem Ziel kommt. Dir gebührt die Ehre für immer. Amen."
Ein Eingeständnis und Bekenntnis nach Römer 11, 33-36.
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