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2 Kor 12: Die Stärke meiner Schwäche.

Aktualisiert: 26. März 2021


Das ist kein Plädoyer dafür seine Schwächen feiern zu müssen oder ihnen krampfhaft Gutes abgewinnen zu wollen. So als wären sie dann doch nur verkappte Stärken. Schwächen heißen schon Schwächen, weil sich in unserem Leben als etwas zeigen, was wir gerne anders hätten. Und nicht nur auf so eine fadenscheinige Art, die aus vermeintlichen Schwächen eigentlich etwas Charmantes strickt: „Ach, ich bin immer so tollpatschig“ oder „Ohne Kaffee, da bin ich echt zu nichts zu gebrauchen“. Es geht auch nicht um solche Schwächen, die wir gerne in Vorstellungsgesprächen preisgeben: „Ich bin oft etwas zu perfektionistisch.“ Ach schön, so jemanden stellen wir doch gerne ein.


Aber was ist eigentlich mit den Schwächen, die wir wirklich sehr gern verstecken möchten? Charaktereigenschaften, die uns in unseren Beziehungen hindern, traumatisierende Brüche in der Biographie, die uns nachhaltig begleiten, Ängste, Verluste, Sehnsüchte und Einschränkungen, unter denen wir leiden.


Paulus benennt eine Sache in seinem Leben, die ihm zu schaffen macht. Eine Sache, von der er gehofft hatte, dass sie irgendwann geht, irgendwann endet. Doch sie blieb. Er versuchte sich zu verändern, bat Gott dem Leiden ein Ende zu setzen und das erwünschte Ergebnis blieb dennoch aus. Paulus hatte viele Stärken, aber kämpfte auch mit Schwächen und diese eine Sache blieb. Hielt sich hartnäckig und erschwerte den Höhenflug, von dem der erfolgreiche Gemeindegründer gerne geträumt hätte.

Paulus verzweifelt nicht an Gott, sondern nimmt an, was Gott ihm in und mit dieser Schwäche zuspricht.

„Meine Gnade ist alles, was du brauchst, denn meine Kraft kommt gerade in der Schwachheit zur vollen Auswirkung.“ [V. 9]

Paulus erlebt Freiheit, als er sich von dem verkrampften Fokus löst diese Einschränkung um jeden Preis loszuwerden. Gottes Gnade, seine Annahme und Kraft für jeden neuen Tag, reicht aus. Wird zur lebendigen Kraftquelle. Ja mehr noch - sie wird nicht nur ausreichen, sondern mit ihr entsteht auch ein neuer Horizont.


Gott ist nicht auf unsere Exzellenz und Stärke angewiesen. Die sind gut und wichtig, und Paulus fallen selbst viele Dinge ein, auf die er richtig stolz sein könnte (V. 6). Aber gerade dann, wenn wir meinen auf Scherben in unseren Händen zu blicken, ist Gott noch nicht am Ende. Mitten in unseren Brüchen und Schwächen bleibt er an unserer Seite und füllt es mit seinen Wundern und Möglichkeiten, die auf seine Größe und Liebe hinweisen.


Was sind solche Punkte in deinem Leben?

Mir fällt es persönlich schwer meine Schwachstellen zu akzeptieren, geschweige denn, dass ich auf sie stolz sein kann. Ich wäre eben gerne immer und in allem stark. Aber ich erlebe es auch, dass Gott genau die Punkte in meinem Leben, mit denen ich so ringe, gebraucht. Ich erlebe, dass sich nicht nur meine Perspektive darauf verändert, sondern, dass es zu etwas wird, was andere stärkt und ermutigt. Gott hat so manche Brüche transformiert und daraus kleine Wunder geschaffen, für mich und andere.


Wie sieht das gerade bei dir aus?

Was bedeutet für dich „wenn ich schwach bin, bin ich stark?“

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